Elena Conti zum neuen Mitglied der Royal Society gewählt
Die Royal Society hat Direktorin Elena Conti vom Max-Planck-Institut für Biochemie zum neuen Mitglied gewählt.
Über das neue Mitglied
In Zellen mit einem Zellkern ist die Ribonukleinsäure, RNA, das Bindeglied zwischen der Erbinformation im Zellkern, der DNA, und der Proteinproduktion im Zellplasma. Wie wird RNA aus dem Zellkern ins Zellplasma transportiert und abgebaut? Welche Moleküle und Prozesse sind dafür notwendig? Mit diesen Forschungsfragen beschäftigt sich Elena Conti, Leiterin der Abteilung "Zelluläre Strukturbiologie" am Max-Planck-Institut für Biochemie, seit vielen Jahren. Dafür studiert Conti gemeisam mit ihrem Team den atomaren Aufbau beteiligter Proteinkomplexe. Es ist Contis Team unter anderem gelungen die atomaren Strukturen der RNA-Exosom-Komplexe zu entschlüsseln. Dabei handelt es sich um große Multiproteinkomplexe, die RNA abbauen. Neue Erkenntnisse über RNA-Abbau-Mechanismen helfen auch beim Verstehen, welche Proteine in welchen Mengen hergestellt werden. Dabei kann der Abbau von RNA entweder Teil des grundlegenden RNA Umsatzes sein oder er kann durch die Qualitätskontrolle angeregt werden, um defekte RNA-Moleküle zu zersetzen. In beiden Fällen spielen die makromolekulare Komplexe eine wichtige Rolle. In ihren neuesten Arbeiten hat sich Contis Team damit beschäftigt wie das Exosom physikalisch mit den Ribosomen, also den Proteinfabriken, in Verbindung steht.
Elena Conti studierte Chemie an der Universität Pavia und Biophysik am Imperial College in London, wo sie 1996 promovierte. Anschließend ging sie als Postdoktorandin an die Rockefeller University New York, USA. Danach zog sie nach Deutschland, um ihre Forschungsgruppe zunächst am EMBL in Heidelberg und seit 2007 am Max-Planck-Institut für Biochemie (MPIB) in München aufzubauen. Sie ist Direktorin am MPIB und hat zugleich eine Honorarprofessur an der LMU München inne. Conti ist ein gewähltes Mitglied der EMBO und der Deutschen Akademie der Wissenschaften. Sie hat mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den Jeantet-Preis für Medizin, den Leibniz-Preis (gemeinsam mit Elisa Izaurralde) und den Feltrinelli-Preis.
Über die Royal Society
Die nationale Wissenschaftsakademie des Vereinigten Königreichs hat ihren Ursprung in den 1660er Jahren. Ziel der Royal Society ist es, exzellente wissenschaftliche Leistungen zu erkennen, zu fördern und zu unterstützen. Darüber hinaus setzt sie sich dafür ein, wissenschaftliche Entwicklungen zum Wohl der Menschheit zu verwenden. Inzwischen umfasst die wissenschaftliche Gemeinschaft rund 1700 herausragende Wissenschaftler:innen, Ingenieur:innen und Technolog:innen, darunter 75 Nobelpreisträger:innen. Die Royal Society ist eine selbstverwaltete Gemeinschaft. Die Mitglieder werden auf Lebenszeit durch ein Peer-Review-Verfahren auf der Basis wissenschaftlicher Exzellenz gewählt. Jedes Jahr werden bis zu 52 Mitglieder (Fellows) und bis zu 10 ausländische Mitglieder (Foreign Members) aus einer Gruppe von etwa 800 Kandidaten gewählt, die von der bestehenden Gemeinschaft vorgeschlagen werden. https://royalsociety.org/