Emeritus Gruppen

Produktive Pensionäre

Ein Leben ohne Forschung können sich viele Wissenschaftler selbst jenseits der Emeritierung nicht vorstellen – und sie müssen es auch nicht: Am Max-Planck-Institut für Biochemie (MPIB) betreiben derzeit drei Direktoren im Ruhestand sogenannte Emeritusgruppen.

Emeritus Gruppe Molekulare Struktur Biologie (Wolfgang Baumeister)Zellen, live und in 3D
Lebende Zellen sind sehr komplizierte und aus Tausenden verschiedenen Makromolekülen gebildete Reaktionsräume mit noch vielen Unbekannten. Proteine organisieren sich oft zu großen molekularen Komplexen, die wichtige Aufgaben wahrnehmen, aber außerhalb der Zelle instabil sind. Wolfgang Baumeister und seine Emeritus Gruppe untersuchen, welche Strukturen sie in natürlicher Umgebung ausbilden und wie sie mit anderen Zellbestandteilen zusammenarbeiten. mehr
Emeritusgruppe Zelldynamik (Günther Gerisch) Stabil und doch beweglich
Mit seiner Emeritusgruppe untersucht Dr. Günther Gerisch die Aktindynamik bei der Zellteilung und bei zellulären Transport-Prozessen. Aktin ist ein wichtiger Bestandteil des Zellskeletts, das höheren Zellen dank seiner flexiblen Struktur Form und Stabilität verleiht. Zudem unterstützt es sie bei Formveränderungen. Gerisch erforscht den Mikroorganismus Dictyostelium discoideum. Dessen Zellen senden periodisch chemische Signale aus, um sich zu einem vielzelligen Verband zusammenzuschließen. mehr
Emeritusgruppe Strukturforschung (Robert Huber) Nichts geht über Strukturen
Professor Robert Huber widmet sich der Strukturforschung von Proteinen – mit großem Erfolg. Für die Aufklärung des Reaktionszentrums der Photosynthese bei einem Bakterium wurde er 1988 zusammen mit zwei Kollegen mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Er arbeitet mit der Röntgenkristallographie, um den dreidimensionalen Aufbau von Proteinen bis ins atomare Detail darstellen zu können. Derzeit untersucht Huber die Struktur und Funktion von Proteinen, die von medizinischem Interesse sind. Er betrachtet dabei vor allem Proteasen und Immunmoleküle. Huber ist zudem an „Drug Design“-Programmen mit akademischen und industriellen Partnerinstituten beteiligt. mehr

Zur Redakteursansicht