Johann-Georg-Zimmermann Medaille für Axel Ullrich

6. Februar 2017
Axel Ullrich, Leiter der Emeritusgruppe „Molekularbiologie“ am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried, erhält die Johann-Georg-Zimmermann-Medaille für seine Verdienste auf dem Gebiet der Krebsforschung. Seit mehr als 40 Jahren werden mit dem von der deutschen Hypothekenbank AG gestifteten Preis herausragende Wissenschaftler auf dem Gebiet der Krebsforschung geehrt. Die Förderstiftung MHHplus verleiht am 6. Februar 2017 den Preis in der Medizinischen Hochschule in Hannover.

Axel Ullrich ist einer der weltweit führenden Wissenschaftler zur Erforschung der Signalübertragung in Krebszellen und ein Pionier in der Entwicklung zielgerichteter Krebstherapien. Fehler in der Kommunikation zwischen Zellen haben fatale Folgen: Alle Krebserkrankungen und viele andere Krankheiten entstehen, weil die zelluläre Signalübertragung gestört ist. Mit seinem Team untersucht der Molekularbiologe das komplexe Nachrichtensystem, mit dem Informationen von der Zelloberfläche ins Zellinnere weitergegeben werden. Ullrichs Ergebnisse bildeten zum Beispiel die Grundlage für die Entwicklung des ersten zielspezifischen Anti-Krebs-Wirkstoffs, der in die zelluläre Signalkette von Brustkrebszellen eingreift, gesunde Zellen dagegen verschont: Herceptin. Der 73- Jährige studierte Biochemie in Tübingen und ging 1975 als Postdoktorand an die University of California. 1979 entschied er sich für die anwendungsorientierte Forschung und wechselte zur ersten Biotechnologiefirma der Welt in San Francisco. Dort baute er das Forschungsprogramm zur molekularen Biologie von Wachstumsfaktoren und ihren Rezeptoren auf, den entscheidenden Bauteilen für die Kommunikation in der Zelle. Seit 1988 forscht er nun fast 30 Jahre lang am Max-Planck-Institut für Biochemie. „Ich freue mich sehr über den Preis. Wir haben mit unserer Forschung immer versucht neue Standards zu setzen und einen Weg in die Praxis zu finden, um vielen Menschen helfen zu können,“ sagt Axel Ullrich.

 

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