Die Augen von Mama und der Tumor von Papa? Krebs beruht auf genetischen Defekten, von denen manche vererbt werden können. Die Genvariante rs351855 etwa findet sich bei jedem zweiten Krebspatienten. Sie fördert das Wachstum von vielen verschiedenen Tumoren, die aggressiv und schlecht therapierbar sind. Ein Team um Axel Ullrich vom Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried konnte die Genvariante vor gut zehn Jahren identifizieren. Demselben Labor gelang nun erstmals der Nachweis, dass der Defekt eine sonst verborgene Bindestelle am FGFR4-Rezeptor freilegt. In bislang unbekannter Interaktion dockt dort der Wachstumsfaktor STAT3 an, was bei Krebspatienten die Erkrankung beschleunigt. Die STAT3-Signalkaskade lässt sich effizient blockieren. Ein Ansatz, der vielen Krebspatienten erstmals einen Erfolg versprechenden Therapieansatz bieten könnte - als wichtiger Schritt hin zur personalisierten Medizin. Die Publikation ist in Nature erschienen.
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