Thomas Wollert wird EMBO Young Investigator

12. November 2014
Die European Molecular Biology Organisation EMBO steht für europaweite Spitzenforschung in den Life Sciences. Sie unterstützt junge, talentierte Forscher bei ihrer Karriere und fördert gezielt den nationalen und internationalen wissenschaftlichen Austausch. Gemeinsam mit 26 jungen Wissenschaftlern wurde jetzt Thomas Wollert, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Biochemie (MPIB) in Martinsried bei München, mit dem EMBO Young Investigator Award ausgezeichnet. Über drei Jahre erhalten die Preisträger 15.000€ pro Jahr für ihre Forschung sowie individuelle Förderungen in verschiedenen wissenschaftsbezogenen Bereichen. Die erfolgreichen Wissenschaftler wurden aus 202 Bewerbungen ausgewählt und stammen aus elf Ländern.

Wenn die Müllabfuhr mal wieder streikt, stapelt sich der Müll vor der Tür und zieht Ungeziefer wie Ratten und Mäuse an. Auch in der menschlichen Zelle muss eine molekulare Müllabfuhr alte Proteine oder defekte Zellbestandteile regelmäßig einsammeln und zu Entsorgungsstationen transportieren. Streikt jedoch die zelluläre Müllabfuhr, so können sich schwerwiegende Erkrankungen wie beispielsweise Alzheimer oder Krebs entwickeln. Das Team um Thomas Wollert untersucht daher ein wichtiges Entsorgungssystem der Zelle: die Autophagozytose. Die Autophagozytose ist das Transportsystem der Zelle, welches den zellulären Abfall erkennt, verpackt, und zu zellulären Müllverbrennungsanlagen, den Lysosomen, transportiert. Somit dient die Autophagozytose vor allem dem Schutz der Zelle, indem sie verhindert, dass sich überschüssiges Material ansammelt. „Mit den von EMBO zur Verfügung gestellten Forschungsgeldern wollen wir versuchen, einen der komplexesten Teilprozesse der Autophagozytose zu entschlüsseln“, sagt Thomas Wollert. „Im Zentrum des Projektes steht die Fragestellung, wie es Zellen schaffen, überschüssige oder funktionsunfähige Bestandteile gezielt auszusortieren und mittels der Autophagozytose abzubauen.“ 

Das EMBO Young Investigator Programme wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen, um die besten europäischen Nachwuchswissenschaftler in der Molekularbiologie auszuzeichnen und zu fördern.

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