Manajit Hayer-Hartl erhält Dororthy Crowfoot Hodgkin Preis

Manajit Hayer-Hartl, Leiterin der Forschungsgruppe „Chaperonin-vermittelte Proteinfaltung“ am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried erhält den Dorothy Crowfoot Hodgkin Preis 2017. Der Preis wird in Anerkennung an fundamentale Beiträge in den Proteinwissenschaften von der amerikanischen Protein Society vergeben und von der Firma Genentech gestiftet. Seit mehr als 20 Jahren erforscht Hayer-Hartl den Wirkmechanismus des Chaperonins GroEL und seines Co-Faktors GroES. Neu hergestellte Aminosäureketten werden erst im GroEL/GroES-Komplex  zu funktionsfähigen Proteinen gefaltet. In diesem geschützten Faltungskäfig findet die dreidimensionale Proteinfaltung koordiniert in energiegünstigen und spezifischen Teilschritten statt. Dadurch werden Proteinverklumpungen verhindert. Ausserdem haben Hayer-Hartl und ihr Team in den letzten Jahren die Biogenese des Photosyntheseenzyms Rubisco erforscht und dabei ganz neue Mechanismen der Chaperone-vermittelten Assemblierung von Proteinkomplexen entdeckt. Die Auszeichnung wird auf dem 31. Symposium der Protein Society im Juli 2017 in Montreal, Kanada, verliehen.

Über Manajit Hayer-Hartl
Dr. Manajit Hayer-Hartl promovierte 1984 in Chemie an der Universität Stirling, UK. Von 1984 bis 1990 forschte sie als Postdoktorandin am Louise Pasteur Institut in Straßburg, Frankreich, an der Ludwig-Maximilans-Universität in München und dem Jules Stein Eye Institut, Los Angeles, USA. Ihre Forschung führte sie von 1991 bis 1997 an das Sloan Kettering Institut, New York, USA. Anschließend war sie Projektgruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried. Seit 2006 leitet sie hier die Forschungsgruppe „Chaperonin-vermittelte Proteinfaltung“. Sie untersucht grundlegende Funktionen molekulare Chaperone bei Proteinfaltung und Assemblierung. Hayer-Hartl ist gewähltes Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO).

Über die Protein-Gesellschaft
Die Protein Society ist eine führende internationale Gesellschaft mit dem Ziel der Förderung und Entwicklung der Proteinwissenschaften ist. 1986 gegründet, bietet die Gesellschaft internationale Foren, um  die Kommunikation, Kooperation und Zusammenarbeit  hinsichtlich aller Aspekte des Studiums von Proteinen zu erleichtern. Zur Unterstützung dieser Ziele veröffentlicht die Gesellschaft „Protein Science“, eine wichige Fachzeitschrift auf dem Gebiet, veranstaltet ein jährliches internationales Symposium und erleichtert interdisziplinär die Ausbildung von jungen Protein-Wissenschaftlern. Die Mitglieder der Protein Society vertreten ein breites Spektrum an akademischen, industriellen, staatlichen und gemeinnützigen Einrichtungen aus mehr als 50 Ländern weltweit.

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