Stefan Jentsch erhält Louis-Jeantet Preis für Medizin - Forschung zu kleinen Proteinregulatoren und ihrer Rolle bei der DNA-Reparatur ausgezeichnet

25. Januar 2011

Jede Zelle verfügt über eine große Anzahl von Proteinen, die maßgeblich die Lebensfunktionen eines Organismus steuern. Dabei übernimmt jedes Protein spezielle Aufgaben. Durch Modifikationen mit Ubiquitin und verwandten Proteinen können diese Aufgaben nachträglich verändert werden. Stefan Jentsch, Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München, wurde jetzt für seine Forschungen zu dieser Form der Proteinregulation mit dem Louis-Jeantet Preis für Medizin 2011 geehrt. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 700.000 Schweizer Franken (ca. 540.000 Euro) verbunden und wird von der Louis-Jeantet Stiftung verliehen.

Jentsch pionierte Studien zu Proteinmodifikationen durch Ubiquitin und verwandte Proteine. Ubiquitin markiert Proteine meist für deren Abbau. Der Biologe konnte jedoch zeigen, dass Ubiquitin auch für die Genomstabilität und der DNA-Reparatur eine entscheidende Rolle spielt. Seine Forschung ist medizinisch besonders relevant, da beschädigte DNA verschiedene Krankheiten wie zum Beispiel Krebs auslösen kann. „Ich möchte das Preisgeld nutzen, um die Forschung an Ubiquitin und verwandten Proteinen fortzusetzen“, sagt Jentsch. „Auch interessiert mich der Mechanismus, wie beschädigte Chromosomen repariert werden.“

Ebenfalls ausgezeichnet wurden die Norwegischen Neurobiologen Edvard und May-Britt Moser, Direktor und Co-Direktorin des Kavli Instituts für Systemische Neurowissenschaften an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens in Trondheim. Alle Preisträger sind auf Gebieten der biologischen Grundlagenforschung tätig, die eine große Bedeutung für die Medizin versprächen, so die Louis-Jeantet-Stiftung.

Kontakt:

Prof. Dr. Stefan Jentsch

Molekulare Zellbiologie

Max-Planck-Institut für Biochemie

Am Klopferspitz 18

82152 Martinsried

E-Mail: jentsch[a]biochem.mpg.de

Anja Konschak

Öffentlichkeitsarbeit

Max-Planck-Institut für Biochemie

Am Klopferspitz 18

82152 Martinsried

Tel. +49 89 8578-2824

E-Mail: konschak[a]biochem.mpg.de

www.biochem.mpg.de

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