2006

Die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Frau Professor Dr. Dagmar Schipanski, verlieh am 18. Dezember 2006 im Rahmen einer Feierstunde im Alten Rathaus Bonn den Deutsche Krebshilfe Preis 2005, gestiftet von Dr. Wilhelm Hoffmann. Preisträger ist Professor Dr. Axel Ullrich, Direktor der Abteilung für Molekularbiologie am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried. Er wurde ausgezeichnet für seine richtungweisenden wissenschaftlichen Arbeiten, die zur Entwicklung und Zulassung modernster Krebsmedikamente geführt haben. Ullrich hat so maßgeblich dazu beigetragen, die Heilungschancen und die Lebensqualität vieler Krebs-Patienten zu verbessern. Die Deutsche Krebshilfe vergab den Preis zum zehnten Mal. Er ist in diesem Jahr mit 10.000 Euro dotiert. mehr

Zelluläre Signale werden oft mithilfe spezifischer Änderungen an Proteinen übertragen. Am häufigsten ist die Phosphorylierung, also die reversible Anhängung einer Phosphatgruppe. Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried haben nun eine Methode entwickelt, um quantitativ die Stellen zu identifizieren, die unter anderem als Antwort auf bestimmte Signale in lebenden Zellen phosphoryliert werden. Die Forscher um Matthias Mann konnten insgesamt 6.600 Phosphorylierungsstellen bei 2.244 Proteinen in ihrer zeitlichen Dynamik nachweisen, von denen mehr als 90 Prozent bislang tatsächlich unbekannt waren. Diese Phosphorylierungsstellen werden auf der eigens eingerichteten Phosida-Datenbank präsentiert und stehen so Wissenschaftlern aller Fachrichtungen zur Verfügung. Die Daten sollten aber nicht zuletzt auch für Krebsforscher nutzbringend sein, kommt es im Verlauf von Tumorerkrankungen doch häufig zu Störungen der zellulären Signalübertragung. (Cell, 2. November 2006) mehr

Eine neue Perspektive der Zellbiologie hat Professor Wolfgang Baumeister eröffnet: Mit faszinierenden Aufnahmen blitzschnell eingefrorener Zellen kann er Eiweißstrukturen räumlich, also dreidimensional darstellen und daraus sogar Bewegungsabläufe der Moleküle ableiten. Für diese wegweisenden Entwicklungen der so genannten Kryo-Elektronentomographie wird der Direktor des Max-Planck-Instituts für Biochemie in Martinsried mit dem mit 50.000 Euro dotierten Ernst Schering Preis 2006 geehrt. Der von der Schering Stiftung vergebene Preis wird heute von der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Frau Dr. Annette Schavan, im Rahmen eines Festaktes im Frank O. Gehry Bau der DZ Bank in Berlin dem Preisträger überreicht. mehr

Ein völlig neues optisches Mikroskopieverfahren, das einzigartige Möglichkeiten für die Beobachtung von lebenden Zellen und die Qualitätskontrolle und Charakterisierung von Halbleiterchips eröffnet, haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Biochemie und der Universität von Texas, USA, entwickelt. Erstmalig hatten die Wissenschaftler eine Superlinse mit einem Nahfeldmikroskop kombiniert und damit die bisherigen Auflösungsgrenzen überwunden (Science, 15. September 2006). mehr

Für seine ambitionierte Forschungsarbeit zur zellulären Proteinfaltung wird Prof. Ulrich Hartl, Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried, mit dem "Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2006" geehrt. Mit dem Preisgeld in Höhe von 750.000 Euro fördert die Körber-Stiftung auch Hartls Forschungsprojekt "Chaperone der Proteinfaltung in Biotechnologie und Medizin". Chaperone helfen Proteinen bei der korrekten Faltung in ihre dreidimensionale Struktur - die entscheidende Voraussetzung dafür, dass sie ihre Funktionen erfüllen. Hartl wird der Preis bei einem Festakt am 7. September 2006 im Hamburger Rathaus verliehen. mehr

Nach den USA hat jetzt auch die EU das Krebsmedikament SUTENT® zugelassen, dessen neuartiges Wirkprinzip in den 1990er Jahren von Max-Planck-Wissenschaftlern um Herrn Prof. Axel Ullrich entdeckt wurde. Die dazugehörigen Patente wurden von Garching Innovation GmbH, der Technologie-Transfer-Organisation der Max-Planck-Gesellschaft, lizenziert. mehr

Erstmalig ist es Wissenschaftlern am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München gelungen, lebendes Hirngewebe mit einem Halbleiterchip zu verbinden, der in seiner Technologie den Chips in Computern entspricht. Die Wissenschaftler um Peter Fromherz berichten dazu in der Internetausgabe der amerikanischen Zeitschrift Journal of Neurophysiology (10. Mai 2006). mehr

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