Großer Erfolg für die Erforschung von Demenzerkrankungen - Max-Planck-Forscher erhalten 13,9 Millionen Euro von der EU

Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, Chorea Huntington und die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) zeichnen sich durch toxische Eiweißablagerungen in bestimmten Gehirnregionen und Nervenzellen aus. In welcher Verbindung diese Ablagerungen jedoch mit der Schädigung und dem Absterben von Nervenzellen stehen, das wollen F.-Ulrich Hartl, Wolfgang Baumeister, Rüdiger Klein und Matthias Mann herausfinden. Für ihr Vorhaben erhielten die vier Direktoren aus den Martinsrieder Max-Planck-Instituten für Biochemie und für Neurobiologie jetzt einen Synergy Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Mit den bewilligten 13,9 Millionen Euro werden die vier Professoren für die kommenden sechs Jahre eng miteinander kooperierende Forschungsgruppen aufbauen. Der ERC Synergy Grant ist die höchste Forschungsförderung der Europäischen Union und wurde in diesem Jahr erstmals vergeben. mehr

Blick ins Viren-Proteom - Max-Planck-Forscher entdecken unbekannte Proteine des Herpesvirus

In den Erbanlagen (Genom) ist der gesamte Bauplan für einen Organismus und alle seine Proteine verpackt. Viren, die bis zu 1000fach kleiner sind als menschliche Zellen, besitzen wesentlich kleinere Genome. Am Beispiel des Herpesvirus konnten die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts (MPI) für Biochemie in Martinsried bei München und ihre Kooperationspartner an der Universität von Kalifornien in San Francisco jetzt aber zeigen, dass das Genom dieses Virus sehr komplex organisiert ist und viel mehr verschlüsselte Informationen enthält als bisher angenommen. Die Forscher entdeckten mehrere hundert bisher unbekannte Proteine, von denen ein Großteil unerwartet klein ist. Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht. mehr

<h1>Millionenförderung für Gruppenleiter am MPIB</h1>

Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert exzellente Grundlagenforschung in Europa, um so visionäre Projekte voranzutreiben und neue interdisziplinäre Wissensgebiete zu erschließen. Gleich drei jungen Gruppenleitern vom Max-Planck-Institut für Biochemie (MPIB) in Martinsried bei München ist es jetzt gelungen, einen der begehrten „ERC Starting Grants“ einzuwerben. Verteilt auf fünf Jahre erhalten Esben Lorentzen, Andreas Pichlmair und Frank Schnorrer jeweils rund 1,5 Millionen Euro für ihre Projekte. Durch ihre bisherigen Leistungen konnten sie sich gegen mehrere Tausend Mitstreiter durchsetzen. Bereits Anfang des Jahres zeichnete der Europäische Forschungsrat eine MPIB-Wissenschaftlerin aus: Direktorin Elena Conti erhielt den „ERC Advanced Grant“. mehr

Schwachstellen der menschlichen Abwehr - Max-Planck-Forscher untersuchen Angriffsstrategien von Viren

Damit Viren überleben können, müssen sie sich in fremde Zellen einnisten und sich dort vermehren. Wissenschaftlern vom Max-Planck-Institut (MPI) für Biochemie in Martinsried bei München und dem CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien ist es jetzt erstmals gelungen, die antiviralen Abwehrstrategien von menschlichen Zellen umfassend darzustellen. Sie konnten so auch Schwachstellen identifizieren, die Viren für ihre Zwecke nutzen. Die Forscher verglichen dabei die Angriffsstrategien von 30 bekannten Viren. Ihre Einsichten könnten in Zukunft helfen, neue antivirale Therapien zu entwickeln. Die Ergebnisse wurden jetzt in Nature veröffentlicht. mehr

In jeder Sekunde verrichten tausende von Proteinen als Baustoffe oder molekulare Maschinen lebenswichtige Aufgaben in den Zellen unseres Körpers. Matthias Mann, Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie (MPIB) in Martinsried, wird für seine bahnbrechenden Arbeiten zum Proteom, der Gesamtheit aller Eiweiße eines Lebewesens, mit dem diesjährigen Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft ausgezeichnet. Die Ehrung ist mit einem Preisgeld von 750.000 Euro verbunden und wird von der Körber-Stiftung am 7. September 2012 in Hamburg überreicht mehr

Franz-Ulrich Hartl erhält Shaw Prize - Forschung zur Proteinfaltung in Zellen ausgezeichnet

Proteine sind die molekularen Baustoffe und Maschinen der Zelle und an praktisch allen Lebensprozessen beteiligt. Für seine Forschung zur Faltung von Proteinen wird Professor Franz-Ulrich Hartl, Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried, gemeinsam mit Professor Arthur L. Horwich (Yale Universität, USA) mit dem Shaw Prize in Life Science and Medicine 2012 ausgezeichnet. Die Ehrung ist mit einem Preisgeld von einer Millionen US-Dollar (entspricht rund 795.000 Euro) verbunden und wird am 17. September 2012 von der Shaw Prize Foundation überreicht. mehr

<h1>Hülle der Zelle ist ein molekularer Flickenteppich - Max-Planck-Forscher entschlüsseln Struktur der Zellmembran</h1>

Als Schaltstelle zwischen Zelle und Umwelt erfüllt die Zellmembran eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen. Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Biochemie (MPIB) in Martinsried bei München haben jetzt erstmals die molekulare Struktur der aus Fetten und Proteinen aufgebauten Grenzschicht umfassend analysiert und eine präzise Ordnung nachgewiesen: Bei Hefezellen besteht die gesamte Membran aus sogenannten Domänen, die jeweils eine einzelne oder einige wenige Proteinsorten enthalten. Wird ein Protein in eine fremde Domäne versetzt, kann es sogar seine Funktion verlieren. Die Arbeit, die jetzt im Journal Nature Cell Biology veröffentlicht wurde, zeigt die Membran als eine Art molekularen Flickenteppich und könnte helfen, grundlegende Vorgänge in der Zelle besser zu verstehen. mehr

Zur Redakteursansicht