Max Planck Goes Superbloom
So viel Spaß macht Wissenschaft und ihre Kommunikation
Das Superbloom Festival im Münchner Olympiapark zieht mit seinem Musik- und Kulturprogramm über 60.000 Besucher*innen an - die sich auch für Wissenschaft begeistern lassen! In der „Superbrain Area” waren in diesem Jahr das Max-Planck-Institut für biologische Intelligenz und das Max-Planck-Institut für Biochemie mit einem eigenen Stand vertreten. Im bunten Zelt der Institute konnten die Festivalgäste durch spannende Mitmach-Versuche Naturwissenschaft hautnah erleben. Ein Rückblick auf die Veranstaltung, die Experimente und warum auch ein Festival ein effektives Medium der Wissenschaftskommunikation sein kann.
Das interaktive Angebot und die vielen Gespräche im Institutszelt begeisterten das bunt gemischte Publikum des Superbloom Festivals und brachten ihnen die Forschung der beiden Max-Planck-Institute näher. Mit Hilfe von drei Experimenten und einer Ausstellung konnten die Festivalbesucher*innen Forschung selbst erleben und spannende Einblicke in Themen wie Neurobiologie, Ornithologie und Biochemie gewinnen.
Ein Highlight war ein mit purer Gedankenkraft steuerbares „Tischfußball“-Spiel.
Hier sitzen sich zwei Personen gegenüber und bewegen einen Ball nur durch ihre Gehirnaktivitäten. Der Clou daran: Die entspanntere Person gewinnt! Fasziniert lauschten die Spieler*innen dann auch den wissenschaftlichen Erklärungen, wie sich Gehirnaktivitäten über EEG-Elektroden messen lassen und wie in aktueller Forschung sogar die Aktivitäten einzelner Nervenzellen verfolgt werden können.
Besonders begeisterte auch das Geschmacks-Experiment mit der Wunderbeere (Synsepalum dulcificum). Lutscht man davon eine kleine Tablette, schmecken Zitronen plötzlich zuckersüß! Die Wunderbeere enthält das Protein Miraculin. Dieses bindet an die Süßrezeptoren der Zunge. Sobald Miraculin in saurer Umgebung kommt, ändert es seine molekulare Struktur und aktiviert die Süßrezeptoren. Normalerweise sauer schmeckende Dinge, wie die Zitronenscheiben auf dem Festival, werden dann als zuckersüß wahrgenommen. Diese Erfahrung ließ die Teilnehmenden hautnah erleben, wie biochemische Prozesse in ihrem eigenen Körper funktionieren.
Ein weiteres Experiment, das Klein und Groß begeisterte, war ein Roboterarm. Durch das Aufkleben von Elektroden auf dem eigenen Arm überträgt sich das Muskelpotenzial auf einen Greifarm, mit dem es dann hieß Becher zu einer Pyramide zu stapeln. Besonders begabte Spieler*innen lieferten sich regelrechte Bau-Duelle. Ein super Beispiel, um über Nervenzellen, Reizweiterleitung und die Steuerung von Bewegungen ins Gespräch zu kommen.
Unter dem Motto „Forschung begreifbar machen“ wurden verschiedene 3D-Modell von Proteinen in einer kleinen Ausstellung gezeigt. So konnten interessierte Besucher*innen Einblicke in Themen wie die Strukturanalyse und die Proteinforschung erhalten. Abgerundet mit beeindruckenden Bildern aus der Forschung der Institute, regte die kleine Ausstellung dazu an, in detailliertere Gespräche über aktuelle Forschungsergebnisse und deren Bedeutung einzutauchen.
Durch die zentrale Lage mitten im Münchner Olympiapark kamen an den beiden Festivaltagen im September 2023 tausende von Besucher*innen am Stand vorbei. Teils war der Andrang so groß, dass die Menschen sich regelrecht die Füße plattstanden, um an den Experimenten teilnehmen zu können. Gut gelaunt und mit Glitzer im Gesicht beflügelte die euphorische Festivalstimmung so manche Besucher*innen, den wissenschaftlichen Erklärungen zu lauschen und sich über mögliche Tätigkeiten an den Instituten zu informieren. Die Give-Aways, wie Klebe-Tattoos der „Festival-Minerva“ und Max-Planck Jutebeutel, tanzten dann noch bis spät in die Nacht hinein auf Konzerten wie den Imagine Dragons oder Martin Garrix durch die Menge.