Klaus Kühn (1927-2022)
Gründungsdirektor des MPIs für Biochemie, Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Kühn, ist am 8. April im Alter von 94 Jahren verstorben.
Das Institut verliert einen Wissenschaftler von hohem Rang. Klaus Kühn (*1.5.1927 - † 8.4.2022), war einer der Gründungsdirektoren des Max-Planck-Instituts (MPI) für Biochemie in Martinsried. Er war seit 1966 Wissenschaftliches Mitglied der Max-Plank-Gesellschaft und Direktor zunächst am MPI für Eiweiß- und Lederforschung und ab 1972 der Abteilung „Bindegewebsforschung“ des MPIs für Biochemie. Seine Emeritierung erfolgte am 30.4.1995.
Klaus Kühn gilt als der Begründer der molekularen Bindegewebsforschung in Deutschland und auch international als einer der Pioniere auf dem Gebiet der Extrazellulären Matrix mit den Schwerpunkten Kollagen- und Basalmembranstruktur. Er trug entscheidend zur elektronenmikroskopischen Aufklärung der Kollagenfibrillenstruktur, u.a. durch die vollständige Entschlüsselung des Kollagens Typ I, und zum Verständnis der makromolekularen Assemblierung des Typ IV Kollagens in der Basalmembran bei. Er entwickelte die Kollagenforschung in Deutschland zu einem modernen, proteinchemisch- und molekularbiologisch orientierten Forschungsgebiet mit vielfältigen Verknüpfungen zu medizinischen und biologischen Fragestellungen.
Klaus Kühn veröffentlichte mehr als 260 Originalpublikationen und wurde mit verschiedenen Preisen wie z.B. mit der Aschoff Medaille und zwei Ehrendoktorwürden ausgezeichnet. Hervorzuheben insbesondere ist sein herausragendes Engagement für die Förderungen des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Mit Klaus Kühn verliert das Institut einen renommierten und weltweit geschätzten Wissenschaftler und Kollegen.