Brenda Schulman wird neues Leopoldina Mitglied

Brenda Schulman, Leiterin der Abteilung „Molekulare Maschinen und Signalwege“ am Max-Planck-Institut für Biochemie ist in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt worden.

24. Oktober 2019

Brenda Schulman, Direktorin am Max-Planck-Institut für Biochemie (MPIB) ist in die Nationale Akademie der Wissenschaft Deutschlands gewählt worden. Schulman wird damit in eine Gemeinschaft von rund 1600 erfolgreichen Wissenschaftlern aus Deutschland und der ganzen Welt aufgenommen. Die Wahl ist eine besondere Anerkennung und gilt als eine der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum.

Über das neue Mitglied
Proteine sind ein Hauptbestandteil in jeder Zelle und stellen wegen ihrer unterschiedlichen Aufgaben die wichtigsten biochemischen Funktionsträger dar. Brenda Schulman möchte mit ihrer Forschung das Verständnis, wie Proteinaktivitäten während zellulärer Prozesse dynamisch gesteuert werden, erweitern. Zusammen mit ihrem Team untersucht sie das sogenannte Ubiquitin System. Störungen in diesem System stehen im Zusammenhang mit Krebs, neurodegenerativen Erkrankungen und Infektionen. Das kleine Signalprotein Ubiquitin bindet an Zielproteine und steuert dadurch wichtige biologische Prozesse. Ubiquitin dient dabei als Stop-Signal und kann die Stabilität des Zielproteins, seinen zellulären Standort, seine Enzymaktivität oder seine Wechselwirkung mit anderen Molekülen beeinflussen. In ihrer Arbeit untersucht Brenda Schulman, wie und vor allem wann Ubiquitin an Zielproteine bindet, um möglichen Fehlregulationen entgegen zu wirken.

Schulman studierte Biologie an der Johns Hopkins University, Baltimore, MD, USA. Nach ihrer Promotion im Jahr 1996 am M.I.T., Cambridge, MA, USA, arbeitete sie als Postdoc am Massachusetts General Hospital Cancer Center, Boston, MA, USA und am Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, New York, NY, USA. 2001 wechselte Schulman an das St. Jude‘s Children Research Hospital in Memphis, TN, USA und war hier von 2005 bis 2017 als „Howard Hughes Medical Institute Investigator“ tätig. Seit 2016 leitet Brenda Schulman die Abteilung „Molekulare Maschinen und Signalwege“ am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München. Seit Oktober 2018 ist sie zudem Honorarprofessorin an der TU München. Schulman erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den USA Presidential Early Career Award for Scientists and Engineers. Sie ist ein gewähltes Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, der National Academy of Sciences in den USA und der Europäischen Organisation für Molekularbiologie. 2019 erhielt Schulman den Ernst-Jung-Preis für Medizin und den Gottfried Wilhelm Leibniz Preis für ihre bedeutende Arbeit.

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Über die Leopoldina
Die 1652 gegründete Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ist mit rund 1600 Mitgliedern aus nahezu allen Wissenschaftsbereichen eine klassische Gelehrtengesellschaft. Sie wurde 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Als älteste, dauerhaft existierende Wissenschaftsakademie der Welt legt die Leopoldina großen Wert auf zwei besondere Aufgaben: die internationale Vertretung der deutschen Wissenschaft sowie die Beratung von Politik und Öffentlichkeit. Sie trägt zu einer wissenschaftlich aufgeklärten Gesellschaft und einer verantwortungsvollen Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse bei. Die Leopoldina setzt sich für die Achtung der Menschenrechte ein. In ihrer Politik beratenden Funktion legt die Leopoldina fachkompetent, unabhängig, transparent und vorausschauend Empfehlungen zu gesellschaftlich relevanten Themen vor. Sie begleitet diesen Prozess mit einer kontinuierlichen Reflexion über Voraussetzungen, Normen und Folgen wissenschaftlichen Handelns. http://www.leopoldina.org

Über das Max-Planck-Institut für Biochemie
Das Max-Planck-Institut für Biochemie (MPIB) in Martinsried bei München zählt zu den führenden internationalen Forschungseinrichtungen auf den Gebieten der Biochemie, Zell- und Strukturbiologie sowie der biomedizinischen Forschung und ist mit rund 35 wissenschaftlichen Abteilungen und Forschungsgruppen und ungefähr 800 Mitarbeitern eines der größten Institute der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. Das MPIB befindet sich auf dem Life-Science-Campus Martinsried in direkter Nachbarschaft zu dem Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Instituten der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie (IZB). http://biochem.mpg.de

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