Brenda Schulman erhält Leibniz-Preis 2019

6. Dezember 2018
Brenda Schulman, Leiterin der Abteilung „Molekulare Maschinen und Signalwege“ am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried, erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2019. Dieser ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert. Der Leibniz-Preis ehrt ihre bedeutende Arbeit zum molekularen Mechanismus des Ubiquitin-Systems. „Es ist mir eine große Ehre, diese Auszeichnung zu erhalten. Ich möchte der DFG und dem Auswahlausschuss mein herzliches Dankeschön aussprechen“, sagt Schulman. Die Leibniz-Preise werden am 13. März 2019 in Berlin verliehen.

Schulmans Arbeit konzentriert sich auf einige der wichtigsten molekularen Protein-Schalter in Zellen. Proteine sind die entscheidenden Moleküle, die biologische Prozesse steuern. Sie untersucht, wie Proteine geschaltet werden können, um unterschiedliche zelluläre Funktionen auszuüben und wie Proteine deaktiviert werden. Das kleine Molekül Ubiquitin kann diese entscheidenden Aktivitätsänderungen durch Bindung an ein Zielprotein auslösen. Es kann die Stabilität des Zielproteins, seinen zellulären Standort, seine Enzymaktivität oder seine Wechselwirkung mit anderen Molekülen verändern. Dies ist von grundlegender Bedeutung, da die Fehlregulierung des Ubiquitin-Systems mit Krebs, neurodegenerativen Erkrankungen und Infektionen zusammenhängt.

Schulman studierte Biologie an der Johns Hopkins University, Baltimore, MD, USA. Nach ihrer Promotion im Jahr 1996 am M.I.T., Cambridge, MA, USA, arbeitete sie als Postdoc am Massachusetts General Hospital Cancer Center, Boston, MA, USA und am Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, New York, NY, USA. 2001 wechselte Schulman an das St. Jude‘s Children Research Hospital in Memphis, TN, USA und war hier von 2005 bis 2017 als „Howard Hughes Medical Institute Investigator“ tätig. Seit 2016 leitet Brenda Schulman die Abteilung „Molekulare Maschinen und Signalwege“ am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München. Seit Oktober 2018 ist sie zudem Honorarprofessorin an der TU München. Schulman erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den USA Presidential Early Career Award for Scientists and Engineers. Sie ist ein gewähltes Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, der National Academy of Sciences in den USA und der Europäischen Organisation für Molekularbiologie.

Der Gottfried Wilhelm-Leibnitz-Preis 2019 geht an insgesamt vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftler, drei davon aus der Max-Planck-Gesellschaft. Schulman wurde durch einen Auswahlausschuss aus 122 Vorschlägen ausgewählt. Das Preisgeld von 2,5 Millionen Euro kann bis zu sieben Jahre lang für Ihre Forschungsarbeit verwendet werden. Brenda Schulman ist nach F.-Ulrich Hartl (2002), Elena Conti (2008), Petra Schwille (2010) und Matthias Mann (2012) die fünfte Direktorin am Institut, die den Leibniz-Preis erhält.

Über das Max-Planck-Institut für Biochemie
Das Max-Planck-Institut für Biochemie (MPIB) in Martinsried bei München zählt zu den führenden internationalen Forschungseinrichtungen auf den Gebieten der Biochemie, Zell- und Strukturbiologie sowie der biomedizinischen Forschung und ist mit rund 35 wissenschaftlichen Abteilungen und Forschungsgruppen und ungefähr 800 Mitarbeitern eines der größten Institute der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. Das MPIB befindet sich auf dem Life-Science-Campus Martinsried in direkter Nachbarschaft zu dem Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Instituten der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie (IZB). http://biochem.mpg.de

Weitere interessante Beiträge

Zur Redakteursansicht