F.-Ulrich Hartl erhält Herbert Tabor Forschungspreis

Proteine sind die molekularen Baustoffe und Maschinen der Zelle und an praktisch allen Lebensprozessen beteiligt. Für seine Forschung im Bereich der Proteinfaltung erhält F.-Ulrich Hartl, Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München zusammen mit seinem amerikanischen Kollegen Arthur L. Horwich von der Yale School of Medicine den diesjährigen Herbert Tabor Forschungspreis der American Society for Biochemistry and Molecular Biology (ASBMB). Die mit 30.000 US-Dollar (ca. 23.200 Euro) dotierte Ehrung würdigt exzellente Forschung im Feld der Biochemie und Molekularbiologie und wird an herausragende Mitglieder der Vereinigung übergeben.

Hartl und Horwich haben als erste Wissenschaftler eine Gruppe von Proteinen, sogenannte Chaperone, identifiziert und charakterisiert. Diese wichtigen molekularen Maschinen helfen anderen Proteinen sich korrekt in ihre dreidimensionale Struktur zu falten. Die beiden Wissenschaftler entschlüsselten nicht nur die Funktion, sondern auch die Struktur und den vollständigen molekularen Wirkmechanismus dieser Proteingruppe. Da die fehlerhafte Faltung von Proteinen auch eine Rolle bei neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson spielt, könnten die Ergebnisse in Zukunft einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung neuer Wirkstoffe für die Behandlung dieser Krankheiten leisten.

“Die Auszeichnung mit dem Herbert Tabor Preis freut uns und zeigt uns, dass eine große Gemeinschaft von Biochemikern und Molekularbiologen, vertreten durch die ASBMB, unsere Forschung auf dem Gebiet der Proteinfaltung sehr würdigt“, sagt Ulrich Hartl. Die ASBMB ist mit über 12.000 Mitgliedern weltweit eine der wichtigsten wissenschaftlichen Vereinigungen. Im Zuge der Preisverleihung am 20. April 2013 in Boston, werden beide Wissenschaftler jeweils eine Award Lecture halten und den Preis entgegen nehmen.

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